Begeisterung geht um die Welt! Gestern hat Bischof Michael Curry bei der Trauung von Prinz Harry und Meghan eine großartige Predigt gehalten, er hat den Menschenrechtsaktivisten Martin Luther King zitiert:
„Wir müssen die Kraft der Liebe entdecken. Wenn wir das tun, dann sind wir in der Lage, aus dieser alten Welt eine neue zu machen. Liebe ist der einzige Weg.“ Mit seiner Mimik und Gestik, verbunden mit den Worten, hat er die Zuhörer be-geist-ert!
Vielleicht kennen Sie auch den Ausspruch „verbunden im Geiste“? Die Rede wurde im Fernsehen simultan übersetzt, allerdings hätte ich auch, selbst wenn ich der englischen Sprache nicht mächtig wäre, erkannt, dass es bei der Rede um den Menschen und um das Miteinander geht. Und ich hätte in den Augen von Bischof Michael Curry die Be-geist-erung für das entdeckt, was er gerade sagt, fühlt und denkt!
Als „Pfingstwunder“ bezeichnet man die in der Apostelgeschichte beschriebene wunderbare Fähigkeit der Jünger, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen und die Angst zu verlieren.
Plötzlich hörte man ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger waren. Dann sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurde vom Geist Gottes erfüllt und begannen in verschiedenen Sprachen zu reden, jeder wie es ihm der Geist Gottes eingab.” (Apostelgeschichte 2, 2-4)
Heute geht es vielmehr darum, mein Gegenüber zu verstehen, und darum, darauf zu vertrauen, dass mein Gegenüber mich versteht.
Die Bibelgeschichte berichtet – an Pfingsten konnten die Menschen sämtliche Sprachen sprechen und verstehen.. Auf symbolischer Ebene bedeutet dies, auch innerlich „die Sprache des anderen (des Mitmenschen) sprechen.“ Und wenn wir an das „Innere Team“= alles, was in uns zu uns spricht, denken, auch die inneren Stimmen zu hören und zu verstehen.
Pfingsten lädt ein, inne zu halten und zu reflektieren:
- In welchem Bereich meines Lebens könnte es darum gehen, dass ich den / die anderen verstehe?
- Was könnte ich hinter den Worten sehen oder hören?
- Welche Stimmen in mir haben in den letzten Jahren kein Gehör mehr bekommen? Welche klopfen an und wollen mehr Beachtung?
- Welche Stimmen könnten sich verbinden, damit etwas Neues entsteht?
- Welche Konflikte kann ich mit mehr Neugierde und Verständnis angehen?
- Was braucht es, um die Sprache des / der anderen zu verstehen?
- Was in mir will endlich gegründet werden, damit Körper, Geist und Seele in eine Richtung gehen?
- Was möchte mein „Geist“ mir schon lange sagen? Wofür steht er?
- Was in mir möchte seine Gründung vollenden und feiern, indem ich es (noch) mehr in den Fokus meines Er(Lebens) setze?
Mit der beeindruckenden Traurede gestern und den Pfingstfeiertagen heute und morgen dürfen wir uns für den Geist der Liebe inspirieren lassen! Frohe Pfingsten!
Ihre Ulrike Mas