Und wenn es in den letzten Wochen viel NEBEL gab, rückwärts gelesen heißt NEBEL LEBEN!
Sind das die Gedanken, die uns in der Osterzeit besonders bewusst werden? Nach der Fastenzeit, in der Entbehrung und Verzicht vorrangig sind, darf wieder gelebt und geschlemmt werden!
Oft wird mir durch Verzicht der wahre Wert dessen deutlich, was mir die täglichen Schätze wert sind! Nach dem langen Winter erfreue ich mich jeder Blüte, jedes Sonnenstrahls! Das Grün des Grases wirkt wie ein Gesundheitstonikum auf mich. Ganz bewusst atme ich den Duft des Frühlings ein.
Gestern, auf unserem Osterspaziergang, bin ich auf frisch erblühte Zweige gestoßen, frische Knospen in zarten Farben. Noch vor wenigen Wochen waren die Zweige karg und leer, in einheitlichem Braun. Jedes Jahr aufs Neue erblüht die Natur. Sie macht ihren Winterschlaf, sammelt Kraft für den Frühling und wie aus Zauberhand sprießen die Blüten wieder!
Das macht mir Mut! Mut für Menschen, deren Seelen dunkel und leer sind! Mit den richtigen Impulsen, Fragen, Sonnenstrahlen kann auch da wieder Leben entstehen! Und es geht immer wieder darum „alles zu leben“. Denn ohne den Winter hätten wir keinen Frühling und auch keinen Sommer! Auch der Herbst hat seine wichtige Aufgabe, mit all seinen wunderschönen und auch tristen Seiten.
Hierzu gefällt mir besonders das Gedicht von Rainer Maria Rilke:
Man muss Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.
Wieviel Geduld habe ich, dass die Blüten erblühen können? Bin ich nicht oft zu ungeduldig und kann das Ergebnis nicht abwarten?
Meine Arbeit als Coach hat mich insbesondere gelehrt, den Moment zu leben, die Fragen auszuhalten und in die Antworten hineinzuleben.
Viel Geduld und Frohe Ostern!