„Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens“ Jean-Baptiste Massillon
Die Tränen kullerten über ihr Gesicht, als meine Coachee beim Spaziergang vom Moment des Sterbens ihres todkranken Mannes erzählte. Sie hat ihn mit ihrer Tochter seine letzten Tage begleitet, saß an seinem Bett, hat gesungen, Geschichten erzählt und noch nicht Gesagtes gesagt.
Und dann sagte sie: Der Tod ist gar nicht so schlimm. Er gehört zum Leben. Ich habe die Furcht verloren!
Sie sei voller Dankbarkeit für die zahlreichen schönen Momente, die sie gemeinsam erleben durften. Und auch dankbar dafür, dass sie die Gelegenheit nutzen konnte, ihren Mann bis zuletzt zu begleiten.
Ich konnte die Dankbarkeit spüren und sehen! Ist es das, was uns das Leben leichter macht? Die Veränderungen ermöglicht? Das Loslassen möglich macht?
Diese Dankbarkeit, die ich bei meiner Coachee in diesem Moment des Erzählens erspüren durfte, war eine Ressource, ein Lichtblick! Und der Blick in die Zukunft hatte seinen Weg gebahnt. Kraftvoll klang die Stimme, die Umrisse der Zukunftspläne wurden gezeichnet. So konnten wir dann gemeinsam einen Blick nach vorne wagen. Während wir so miteinander sprachen, entstanden neue Ideen. „Wie kann ich meine Erfahrungen und Erlebnisse für meine Zukunft nutzen? Was trägt mich? Wie möchte ich den Rest meines Lebens leben?“
Ich frage mich soeben, ob diese Visionsarbeit ohne die Dankbarkeit möglich wäre. Ohne dieses wunderbare Fundament, was uns hält und trägt. Selbst der Abschied eines geliebten Menschen erhält durch die Dankbarkeit eine neue Qualität.
Der Wonnemonat Mai hat soeben begonnen! Nächsten Sonntag haben wir Muttertag. Alles grünt und blüht. Die Tage werden immer länger, wir bekommen insgesamt mehr Sonnenstrahlen ab.
Ein guter Grund, uns auf das zu besinnen, wofür wir dankbar sind! Unser Herz zu fragen, woran es sich erinnert. Und diese guten Gedanken weiterzugeben. Ich wünsche einen wonnigen sonnigen Mai!