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Mrz

Als ich am Mittwochnachmittag im Seminarhotel um die Beschaffung von Sonnenfinsternisbrillen bat, ahnte ich noch nicht, welch unlösbare Aufgabe ich der Rezeptionisten gegeben hatte. Ganz Deutschland war ausverkauft. Einige Ebayer, welche ein großes Geschäft witterten, baten noch überteuert diese Spezialbrillen an.

Am Freitag, kurz nach halb elf, begab ich mich mit meinen 8 Seminarteilnehmern nach draußen, um das Spektakel live zu erleben! Da ich mit meinem iPad filmte, ergab sich für mich ein ganz besonderes Bild:

SoFi

Und das Besondere daran: ich sah den Mondsichel erst in der Nachbetrachtung!

Haben wir nicht immer die Chance, durch die richtige Brille zu blicken, um das besondere, das einzigartige zu sehen?

Und diese unsere Brille, die ist jederzeit verfügbar, nicht vergriffen. In meiner Arbeit als Ressourcencoach und als Trainer habe ich immer viele verschiedene Brillen dabei: die Glückskleebrille, die mir mein Sohn Victor aus Irland mitgebracht hat, die Herzbrille, die ich von einer Teilnehmerin geschenkt bekommen habe. Dann die Friedensbrille, die Diplomatenbrille, die Nerdbrille und auch die Skelettbrille (für diejenigen, die sagen, alles ist schrecklich und ich bin nichts wert). Die Urlaubsbrille, mit der ich deutlich mache, wie viele Menschen sich perfekt auf ihre Reise vorbereiten, damit diese ein voller Erfolg wird. Hier setze ich den Impuls für die Nutzung der Zeit auch und gerade während der nicht-Urlaubs-Zeit! Denn das ist der größere Teil unserer Zeit! Mit der Friedensbrille verdeutliche ich die Chance von angesprochenen und gelösten Konflikten. Die rosarote Brille ermöglicht zum Beispiel eingestaubten Beziehungen einen Blick auf die ursprüngliche Begeisterung füreinander. Die rasterbrille verdeutlicht die Notwendigkeit, zu fokussieren. Und die musikerbrille lädt ein, zu improvisieren, den Moment zu genießen, sich einstimmen und aufeinander abstimmen und sich in die Melodie hineinzubegeben!

Da wir alle über eine Vielzahl von Brillen verfügen, können wir jederzeit die passende Brille wählen. Und: „Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, es ist die Sicht auf die Dinge.”