7. Welche Werte sind nun wichtig beim Führen von Mitarbeitern?
Gerechtigkeit
Bedeutet, mir selbst gerecht werden, meinem Geist, meinem Wesen meinen Werten gerecht werden und ebenso den Werten des Anderen gerecht werden. Werde ich den Werten nicht gerecht muss ich mich und/oder die anderen entwerten. Man geht davon aus, dass rund 40% der Potentiale in Unternehmen vergeudet werden durch Entwertungen.
Eine Führungskraft muss nicht immer der/die beste im Team sein, sie sollte aber ihren Wert und den Wert des/der anderen schätzen. Agiere ich als Führungskraft als Bewunderungszwerg und fühle Angst die Anderen sind besser als ich, vergeude ich meine Potenziale.
Zur Gerechtigkeit zählt auch die soziale Gerechtigkeit, die Chancengleichheit, die Bezahlung usw.
Ungerechtigkeit bringt immer Reibungsverluste, Gerechtigkeit dagegen ist eine Kraftquelle.
Tapferkeit
Tapferkeit bedeutet, ich bin bereit Verantwortung zu übernehmen, ich bin bereit für etwas zu kämpfen, für etwas einzustehen. Wer kämpft muss immer damit rechnen auch verletzt zu werden, das ist nicht sehr beliebt, daher gibt es immer mehr Menschen die nur zuschauen.
Beispiel Fußball:
Als Zuschauer wissen immer besser wie eine Mannschaft effektiver aufgestellt gewesen wäre, was der Trainer hätte besser machen können usw. Diese Rolle ist genial, sie erfordert keine Verantwortung, sondern nur die Herleitung von Hypothesen. Das bedeutet, wer Verantwortung übernimmt kann auch verletzt werden, das gehört zum Menschsein dazu.
Im Weiteren heißt das: die Gesellschaft und auch die Unternehmen brauchen Menschen die Verletzungen überwinden können, allerdings im Zeitalter des Populismus wird immer mehr auf die Zustimmung geschaut, keiner möchte sich blamieren, oder belächelt werden. Unbequeme Menschen sterben aus.
Maß (Nachhaltigkeit)
Ein Unternehmen das maßlos wächst, kann zu Grunde gehen, weil das Wachstum nicht nachhaltig ist, weil keiner darauf achtet was gut ist für das Unternehmen und damit für die Menschen.
Ein weiteres Unmaß unserer Zeit ist, dass Menschen immer gut drauf sein wollen, sie wollen cool sein, immer perfekt sein, dass ist nicht realistisch, kostet Kraft und lässt Bodenhaftung verlieren. Unter Umständen beginnt die Seele zu rebellieren, es kann ein Burnout entstehen. Das richtige Maß zu finden bedeutet eben nicht aus diesen trüben Wassern zu schöpfen, sondern Lust an der Arbeit zu haben, sich nicht unter Druck setzen, an sich glauben. Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus, nach dem sollte er leben und arbeiten. Zudem sind Rituale äußert wichtig, d. h. ich habe feste Termine z.B. zum Sport, zum gemeinsamen Essen mit der Familie, zur gemeinsamen Pause mit Arbeitskollegen, habe ich keine festen Rituale sollte ich mir welche schaffen. Rituale geben das Gefühl, dass ist meine Lebenszeit, ein Gefühl von behaglich geborgen sein. Rituale schaffen eine Abgrenzung zur Arbeit. Habe ich diese nicht, kann es zur umgekehrten Situation kommen, ich fühle mich aufgefressen von meinem täglichen Allerlei.
Unternehmen die Rituale abschaffen, lassen in der Leistung nach. Beziehungen werden nicht mehr vertieft und nachhaltig gemacht. Eine gute Führungskraft hat die Aufgabe ein Gespür für die eigenen Mitarbeiter zu entwickeln, was brauchen die Mitarbeiter, welche Potentiale besitzen sie, wie kann ich dies besser erkennen?
Klugheit
Durch Klugheit erhalte ich die Befähigung Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen zu treffen wird häufig als schwer empfunden, weil ich mich stets zwischen richtig oder falsch bewege. Das ist ein Zustand der für den überwiegenden Teil der Führungskräfte nur schwer auszuhalten ist. Gedanken wie: die Konkurrenz schläft nicht, es könnte jemanden geben der besser ich als ich leiten unsere Gedankenwelt. Aber die richtige Entscheidung gibt es nicht, es gibt nur kluge Entscheidungen, da wir nicht alle das gleiche Bewertungsschema haben, da wir spätere Einflussfaktoren gar nicht kennen und abschätzen können. Mit Entscheidungen macht man sich stets angreifbar und erhält u. U. auch Kritik.
Glaube
Ob eine Entscheidung Segen oder Gegenwind bringt, hängt nicht nur von den eigenen Überlegungen ab, ich kann mich noch so gut absichern, wenn ich selbst nicht daran Glaube was ich sage werde ich kaum erfolgreich sein, Vertrauen ist wichtig, im eigenen Zutrauen liegt die Kraft. Die Zukunft ist nicht vorhersehbar darum ist Zweifel am der eigenen Entscheidungen nur Energieverschwendung. Wenn ich Vertraue und an mich glaube, muss ich es nicht allem Recht machen. Tue ich das nicht, ist es anstrengend im Ungewissen zu leben und es kann krankmachen.
Als Führungskraft ist der Glaube am Menschen zwingend nötig, sehen wie ist der Mitarbeiter, der Glaube in jedem Menschen liegt ein guter Keim und möglicherweise ist der eine oder andere nur schwierig in seinem Verhalten aus einer eigenen, mir unbekannten Not heraus sollte ich leben können.
Die Wirtschaft wird viel von Angst regiert, immer wieder ertönt die Frage: wer ist schuld? Ein weiteres Zeichen von Unsicherheit und ständiges Absichern zeigt, dass immer mehr protokolliert und notiert wird, dass manchmal eine aggressive Sprache gesprochen wird, doch das hilft nicht wirklich Fehler zu vermeiden. Wir brauchen als Führungskraft eher eine wärmende Sprache, die ermutigt. Wir müssen als Führungskraft Hoffnung vermitteln, Hoffnung auf ein gutes Miteinander, auf ein gutes leben, auf Sicherheit, auf ein gutes Gelingen. Dazu gehören Worte wie: ich mag sie, ich arbeite gern mit ihnen usw. das ist Energiesprache, die die Grundlage einer guten Gesprächsführung ist.
Sinn
Jeder Mensch ist einmalig, daher ist zu hinterfragen, was will ich in dieser Welt/Unternehmen hinterlassen? Was ist meine Aufgabe? Dabei ist Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit unumgänglich zum Wohle der Anderen und mir selbst.
Vertrauen
Vertrauen ist eine Kraftquelle. Wenn ich Misstrauen habe, ist zu viel Kontrolle im Spiel. Dies führt häufig dazu, dass nur Dienst nach Vorschrift gemacht wird. Das wirkt lähmend. Vertrauen hebt Energie.
Etliche Unternehmen haben den Nutzen eines Trainings zum Thema Wertschätzung bereits erkannt und investieren in Methoden die das Mitarbeiterengagement erheblich steigern kann.
Um fremde Werte willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigene haben.
Arthur Schoppenhauer