Scheitern als Kunst: Wendepunkte gestalten
Heldengeschichten gibt es viele. Nicht nur in Film und Buch, auch von Helden des Alltags wird erzählt. Zum Problem wird das Ganze allerdings in einer Welt, in der nur der Erfolg zählt. Allzu leicht wird vergessen, mit welchen Ängsten und Selbstzweifeln Helden zu kämpfen haben. Sichtbar wird am Ende nur das Bild des strahlenden Siegers. Alle Mühen, die Selbstüberwindung, die Orientierungslosigkeit gehen unter in der simplen Botschaft: „Du bist der Beste!“ Und wenn dann nur das Beste zählt?
Doch wissen Sie noch was am 10.02.2020 geschah? An einem Tag haben AKK und Jürgen Klinsmann ihren Rücktritt verkündet. Es scheint, als würde man nicht immer am Punkt des strahlenden Siegers ankommen. Wann gibt man auf und gesteht sich sein Scheitern ein? Die entscheidende Frage ist: Woran kann ich erkennen, dass die Kosten des „Weiter so“ höher sind als die Kosten des Aufgebens? Hier den richtigen Zeitpunkt zu erkennen ist eine hohe Kunst.
Scheitern ist schmerzlich, ohne Frage, doch im Scheitern steckt auch eine Chance. Die Chance auf Veränderung, Weiterentwicklung und persönliches Wachstum. Doch um an unseren Niederlagen tatsächlich wachsen zu können, müssen wir uns selbst gut kennen und gekonnt mit ihnen umgehen.